C. Einnahmenschätzung

IV.              Einnahmenschätzung


Hinweis: Da zum einen viele benötigte Daten für eine seriöse Berechnung der Einnahmen durch das Geschäftsgeheimnis der WSW verborgen bleiben und zum anderen Daten nicht in der benötigten Form vorliegen, soll mit einer Schätzung das Einnahme-Potentials abgebildet werden. Zu den Daten, die nicht vorliegen, gehören zum Beispiel die Zahl der Einwohner*innen, deren Wohnsitz außerhalb des Erschließungsgebietes läge. Daher werden zunächst alle Einwohner*innen mit einbezogen.


Als Vergleichswert für die Ausgaben der WSW mobil GmbH dienen 140 Millionen Euro aus dem Geschäftsjahr 2017.



Einwohner*innen in Wuppertal (2015)Monatlicher BeitragJahresertrag
Einkommen unter 900 € im Monat
95.000 Personen12 €/Monat13.680.000 €
Sozialticketpauschale18 €/Monat20.520.000

Die statistische Erhebung des Landes für das Jahr 2016 führt für Wuppertal 95.000 Personen mit einem Netto-Einkommen unter 900 € im Monat auf.

Für diese Einkommensgruppe ist nach unserem Satzungsentwurf ein Satz in Höhe von 12 €/Monat vorgesehen. Im Jahr erbringt der Nahverkehrsbeitrag aus dieser Gruppe: 13.680.000 € (95.000 * 12 € * 12 Monate)

Zusätzlich erwarten wir vom Land, das die Gelder für das Sozialticket erhalten bleiben und aufgestockt werden. Eine Datengrundlage für Einnahmen aus dem Sozialticket in Wuppertal besteht nicht. Daher nehmen wir an, dass das Land (oder der Bund) für jede*n Bezugsberechtigte*n die Kosten für ein Erreichen des ermäßigten Satzes von 30 € übernimmt. Das ergibt 20.520.000 € (95.000 * 18 € * 12 Monate)

Einkommen zwischen 900 und 1500 € im Monat
68.000 Personen30 €/Monat24.480.000€

2016 lebten in Wuppertal 68.000 Personen mit einem Monatseinkommen zwischen 900 und 1.500 €.

Für diese Einkommensgruppe ist nach unserem Satzungsentwurf ein Satz in Höhe von 30 €/Monat vorgesehen. Im Jahr erbringt der Nahverkehrsbeitrag aus dieser Gruppe: 24.480.000€ (68.000 * 30 € * 12 Monate)

Einkommen über 1500 €
109.000 Personen50 €/Monat65.400.000 €

2016 lebten in Wuppertal 109.000 Personen mit einem Monatseinkommen über 1.500 €.

Für diese Einkommensgruppe ist nach unserem Satzungsentwurf ein Satz in Höhe von 50 €/Monat vorgesehen. Im Jahr erbringt der Nahverkehrsbeitrag aus dieser Gruppe: 65.400.000 € (109.000 * 50 € * 12 Monate)

ohne Einkommen
75.000 Personen
davon 18.820 nicht schulpflichtig0 €0 €
davon 37.508 schulpflichtig12 €/Monat5.401.152 €
Ausbildungspauschale23 €/Monat10.352.208 €
davon 21.052 Studierende31,57 €7.975.400 €

Für 75.000 der 346.000 Einwohner lag kein Einkommen vor. Diese Zahl entspricht grob der Personen in Ausbildung.

18.820 davon waren nicht schulpflichtig und damit auch nicht abgabepflichtig.

37.508 waren schulpflichtig und damit im Bereich des Schokotickets. Auch hier ist die Datenlage unzureichend, sodass die Ermäßigungen für zweite und dritte Kinder nicht einbezogen werden können. Daher wird zunächst vom vollen Satz ausgegangen: 37.508 * 12 € * 12 Monate. Dies erbringt 5.401.152 € und wird ergänzt durch die Förderung des Landes über die Ausbildungspauschale. Auch hier fehlen Daten, zum einen, was die WSW mobil GmbH aktuell erhalten, zum anderen, wie sich die Kosten entwickeln, wenn, wie von uns gefordert, alle Schüler*innen das ermäßigte Schokoticket erhalten. Hilfsweise erwarten wir vom Land die Übernahme der Differenz zwischen dem ermäßigten Preis von 12€ und dem vollen Preis von 35 €. Die ergibt eine Summe von 10.352.208 € (37.508 * 23 € * 12 Monate)

Die Einnahmen aus dem Semesterticket betragen bei 21.052 Studierenden 7.975.339,68 € (anhand der Zahlen für 2015). Hier sind prinzipiell noch die Zahlungen für den NRW-Teil des Tickets abzuziehen, aber auch hier fehlt eine Datengrundlage.

Das Potential der Erlöse aus einer Nahverkehrsabgabe beträgt nach unserer Schätzung:

Einnahmenskizze tabellarisch
Einwohner*innenMonatlicher BeitragJahresertrag
Einkommen unter 900 € im Monat
95.000 Personen12 €/Monat13.680.000 €
Sozialticketpauschale18 €/Monat20.520.000
Einkommen zwischen 900 und 1500 € im Monat
68.000 Personen30 €/Monat24.480.000€
Einkommen über 1500 € im Monat
109.000 Personen50 €/Monat65.400.000 €
ohne Einkommen
75.000 Personen
davon 18.820 nicht schulpflichtig0 €0 €
davon 37.508 schulpflichtig12 €/Monat5.401.152 €
Ausbildungspauschale23 €/Monat10.352.208 €
davon 21.052 Studierende31,57 €7.975.440 €
= 347.000 EinwohnerGesamt:147.808.700 €

Berücksichtigt man, dass die Einwohnerzahl Wuppertal seit 2015 gestiegen ist, können die Einnahmen bei ca. 360.000 Einwohnern konservativ auf 150 Millionen Euro geschätzt werden.



V.                  Zusätzliche Einnahmen

Zur Senkung der Höhe des durch den Nahverkehrsbeitrag aufzubringenden Volumens, werden weitere Finanzierungsquellen hinzugezogen.

a.       Tagesgäste und Einpendler*innen

Tagesgäste und Pendler*innen mit Tickets anderer Verkehrsverbünde oder DB-Tickets zahlen den normalen Preis des VRRs entsprechend der verfügbaren Tarifangeboten. Die Einnahmen werden wie bisher über den VRR weitergegeben und entsprechend zwischen den Verkehrsunternehmen verrechnet.  Wuppertaler*innen mit Wohnsitz außerhalb des in III.B definierten Erschließungsgebietes können, wie bereits erwähnt, ein Bürgerticket auf freiwilliger Basis erwerben.


Andere Bürgertickets:

Vergleichbare Bürgertickets, die im wesentlichen durch eine Nahverkehrsabgabe finanziert werden, werden im Geltungsbereich des Wuppertaler Bürgertickets als Fahrkarten akzeptiert, wenn dies auch in der ausstellenden Kommune für Wuppertaler Bürgertickets praktiziert wird.


b.       Sondertickets

Hotels haben die Möglichkeit auf freiwilliger Basis, für jedes Bett ein Touristenticket zum ermäßigten Beitrag von 30€ / Monat zu erwerben. Sie erhalten eine entsprechende Anzahl Tickets für den Geltungsbereich.

Firmen haben die Möglichkeit für nicht in Wuppertal wohnhafte Mitarbeiter*innen in Firmenticket zu erwerben. Die Modalitäten sind zu klären und werden hier nicht weiter berücksichtigt.

Veranstaltungstickets. Bei Veranstaltungen können wie bisher preisgünstige Einzeltickets erwogen werden. Mögliche Einnahmen sind nicht zu beziffern.

c.       Parkplatzbewirtschaftung

Die überschüssigen Einnahmen von städtischen Parkhäusern und Parkplätzen werden in den ÖPNV investiert. Parkhäuser der WSW AG werden von der WSW mobil GmbH bewirtschaftet. Die Gewinne werden für die Betriebskosten des ÖPNV verwendet. Ziel ist es, den Verlagerungseffekt zum Umweltverbund zu verstärken und die Belastung von Straßen, Flächenversiegelung und Luft- und Umweltverschmutzung durch angemessene Preise zu reduzieren.

d.      Bußgelderverwertung

Die Stadt Wuppertal investiert alle Einnahmen aus kommunalen Bußgeldverfahren im Bereich des ruhenden Verkehrs bzw. der Geschwindigkeitsüberwachung in den ÖPNV.

e.       Stellplatzabgabe

Einnahmen aus der Stellplatzabgabe werden besonders auch in den ÖPNV-Betrieb investiert.

f.        Werbung/Pacht

Einnahmen aus Werbung und Pacht aus dem Geschäftsbereich der WSW mobil GmbH bleiben dem Unternehmen wie bisher erhalten.



Hinzu kommen aus den zusätzlichen Einnahmequellen:

Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrkarten an Tagesgäste und Einnahmenverteilung VRR-Einpendler?
Bußgelder Ruhender Verkehr10.000.000 €
Stellplatzabgabe (volatil)Ca. 100.000 €
Parkplatzbewirtschaftung Stadt2.100.000 €
Parkplatzbewirtschaftung WSW?
Pacht & Werbung WSW?
Hotelticket669.960 €
Summe: min. 12.869.960 €

 

Einnahmenschätzung:

Nahverkehrsabgabe Ca. 150.000.000 €
Zusätzliche EinnahmequellenCa. 13.000.000 €
Summe: (gerundet)Ca. 163.000.000 €

Da die Mehrzahl der Tickets ab dem entsprechenden Gültigkeitsdatum Bürgertickets sein werden, ist davon auszugehen, dass die bislang anfallende Umsatzsteuer auf der Kostenseite für die Nahverkehrsabgabe entfällt.