Der Nutzen des Nahverkehrs

Die Kölner Verkehrsbetriebe haben mal durchrechnen lassen, wie hoch der Nutzen der Verkehrsleistungen der KVB für die Stadt Köln im Vergleich zu den Kosten ist. Dafür wurden von der Münchner INTRAPLAN Consult GmbH und der Fachhochschule Worms die Daten des Jahrs 2010 nach einer vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung empfohlenen Methodik analysiert. Das Ergebnis:

[…] für jeden Euro, der in den Betrieb der KVB fließt, [entsteht] in Köln ein Nutzen in Höhe von 5,30 Euro, Der Nutzen der KVB-Verkehrsleistung ist somit 5,3 Mal so hoch wie die Kosten des Verkehrsbetriebs“

Interressant ist auch, was die Gutachter noch analysierten:

„Wäre die Verkehrsleistung der KVB mit ihrem Bus- und Stadtbahnverkehr
nur halb so hoch, müssten viele Menschen auf den Pkw umsteigen oder andere Mittel der Fortbewegung suchen. In der Folge würden die Staus auf den Straßen deutlich zunehmen und entstünde ein noch größerer Bedarf an Parkplätzen. Um diesen Mehrbedarf zu decken und Staus zu verhindern, müsste die Stadt Köln dann jährlich 33,9 Millionen Euro mehr für die Vorhaltung von Straßeninfrastruktur und 20,0 Millionen Euro mehr für Parkplätze aufbringen. Dem entgegen stünden jedoch lediglich Mehreinnahmen von 26,8 Millionen Euro für die Parkraumbewirtschaftung und ein geminderter Zuschussbedarf für die KVB in Höhe von 26,5 Millionen Euro.“
(Hervorhebungen von mir)

Außerdem:

„Auch die Verkehrsteilnehmer müssten jährlich 103,1 Millionen Euro mehr für den Betrieb und die Vorhaltung von Pkw aufwenden sowie jährlich 26,8 Millionen Euro mehr für Parkgebühren aufbringen. Demgegen-über müssten die Verkehrsteilnehmer jährlich lediglich 57,7 Millionen Euro weniger für ÖPNV-Tickets bezahlen. Zudem hätte die Allgemeinheit Kosten in Höhe von 40,1 Millionen Euro jährlich zum Beispiel für Umwelt- und Unfallschäden zu tragen.“
(Hervorhebungen von mir)

Desweiteren:

„Rechnet man alle Effekte auf dem Arbeitsmarkt zusammen, also zum Beispiel auch die außerhalb der Region, so hängen mit der KVB-Leistung insgesamt 8.100 Arbeitsplätze zusammen.“
(Hervorhebungen von mir)

Und zuletzt:

„Natürlich besitzt die KVB auch für den Klimaschutz eine wichtige Funktion. Wäre die KVB-Leistung nur halb so groß, würden in Köln jährlich über 37.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) mehr ausgestoßen werden.“
(Hervorhebungen von mir)

Quelle: Pressemitteilung der KVB vom 18.01.2012

Wenn man diese herausragenden Leistungen und den Kosten-Nutzen-Faktor ansieht, verbietet sich jeder Versuch den ÖPNV zu vekleinern, denn schließlich lebt er von seinem Netz, seiner Verfügbarkeit und der Dichte des Taktes. Es sind im Gegenteil sehr gute Gründe den ÖPNV Wuppertals von der Krücke des Stadthaushaltes zu befreien und von allen Bürgern zum Wohle der Stadt finanzieren zu lassen – mit dem Solidarischen Bürgerticket.